Leder ist auch dem Laien als wertiges, ästhetisches und funktionales Möbelmaterial bestens vertraut: Wir schauen in Museen auf die Throne großer Herrscher und Könige, laufen durch altehrwürdige Parlamentsgebäude oder bestaunen in modernen Anwaltsbüros den schillernden und doch diskreten Glanz dieses bewährten und beliebten Bezugsstoffs. Leder zieht an, lässt sich leicht reinigen, gewinnt seine optische Qualität über viele Jahre und trägt somit zur Langlebigkeit der ohnehin von Haus aus robusteren antiken Ledermöbel bei.
Hinter der Wahl von Leder als attraktivem Bezugsmaterial stehen aber nicht nur praktische Erwägungen, sondern eine lange Historie: Leder finden wir gleichermaßen in Ägypten und Mesopotamien, im römischen Reich und in den Schlössern und Burgen des europäischen Mittelalters. Natürlich haben auch die Konstrukteure der damaligen Zeit vom funktionalen Nutzen des praktischen Stoffes – und der schieren Verfügbarkeit – profitiert, aber schon damals hatte Leder die Qualität eines Statussymbols. Das Material ist haltbar, flexibel, bequem, vergleichsweise einfach zu bearbeiten und dekorierbar, aber eben doch komplex und zeitaufwendig genug in der Herstellung, um nicht von und für jedermann verfügbar zu sein.
Die Patina von antiken Ledermöbeln: So altert Leder zu neuer Qualität
Unter der Patina versteht man die sich stets verändernde Alterungsoberfläche von Bau- oder Konstruktionsstoffen, beispielsweise Bronze, Gold oder Messing: Chemische, Nutzungs- und Witterungseinflüsse sorgen für eine charakteristische Strukturveränderung, die für die Besitzer und Restaurateure gar nicht ohne Weiteres vermeidbar sind, aber über die Jahrtausende schlichtweg auch kultiviert, integriert und somit gewünscht wurden. Auch Leder ist von solch einer natürlichen Umwandlung betroffen und gesegnet.
Die faktische Be- respektive Abnutzung führt ironischerweise oft zu einer wahrgenommenen und sogar objektiven Wertsteigerung der bezogenen Objekte: Die Patina beispielsweise von antiken Ledermöbeln verleiht dem Produkt eine absolut unverwechselbare Optik und Qualität. Auch als Sammlerstücke können sich solche individualisierten Objekte besonders stark durchsetzen, eine gewissenhafte Pflege der Produkte durch Besitzer und Händler vorausgesetzt, versteht sich. Verschiedene Lederarten wie Vollnarbenleder und pflanzlich gegerbtes Leder entwickeln dabei charakteristische und besonders schöne Schichtmuster, was mit der Be- und Verarbeitung der Materialien zusammenhängt.
Sitzt, wackelt nicht, aber hat Luft: Antike Ledermöbel sind schön, bequem und funktional
Leder ist strapazierfähig, langlebig, robust, so viel ist bekannt. Was man im Alltag möglicherweise bemerkt, aber nicht jedem ins Bewusstsein dringt, sind zum Beispiel temperierende Eigenschaften: Leder passt sich der Körpertemperatur an, kühlt im Sommer, wärmt im Winter; die Weichheit und Nachgiebigkeit ist dabei natürlich der offenkundigste Vorzug, davon konnte sich jeder Mensch schon persönlich überzeugen. Antike Ledermöbel ziehen uns an, sie sind unendlich bequem, laden zum Verweilen ein, was eben vor allem daran liegt, dass ihre besondere Beschaffenheit, die Polsterung und Anpassungsfähigkeit über Jahrhunderte erprobt, verfeinert, optimiert wurde. Die Struktur und Festigkeit, die den Lederpolstern ihre symmetrische und voluminöse Optik verleiht, gleichzeitig die Adaptivität für jeden Körperbau: Das macht Leder besonders im Bereich antiker Möbel einzigartig.
Leder im Chesterfield-Segment: Warum wirken antike Ledermöbel so ungemein klassisch?
Chesterfield-Mobiliar ist eine besondere Klasse im Antik-Markt. Auch hier spielt Leder eine herausragende Rolle, denn sowohl historisch als auch rein vom Handwerklichen her ist der opulente Leder-Look von Chesterfield-Sofas, -Sesseln, -Sitzecken prägend für den Stil: Die markanten Nähte, die tiefe Knopfheftung, der luxuriöse Glanz und die kraftvolle Färbung überzeugte die Menschen im 18. Jahrhundert genauso wie heute. Herrenhäuser, Clubs, klassisch eingerichtete Wohnzimmer – all solche Orte leben von den schönen und aristokratisch daherkommenden Oberflächen.
Die schiere Größe solcher Einrichtungsgegenstände erzeugt beim Betrachter ein Gefühl des Wohlstandes, des strategischen Überflusses: Hier lebt und arbeitet jemand, der sich ein bisschen mehr erlauben kann als andere. Ob als Akzente im Modernen oder als Teil eines klassischen oder Vintage-Innendesigns: Leder ist aus der Chesterfield-Welt nicht wegzudenken.
Leder mit Zukunft: Antike Ledermöbel bleiben populär.
Auch für zukünftige Entwicklungen und Trends ist die Bedeutung von antiken Ledermöbeln nicht zu unterschätzen. Die Robustheit und Nachhaltigkeit der Verarbeitung, das gesteigerte Interesse an traditioneller Handwerkskunst, die nostalgische und dennoch moderne Ästhetik: all das wird zu einer Fortsetzung und Steigerung der allgemeinen Lederbeliebtheit beitragen. Die Menschen orientieren sich heutzutage in vielen Bereichen zurück auf bewährte Kunst, Architektur, Gestaltung. Leder im Allgemeinen, Chesterfield im Besonderen, erleben in diesem Zusammenhang einen großen Aufschwung.